30.07.2017 um 01:38
AlphaMike
Bronzene Verdienstmedaille JTF Sentinel
Hat an mindestens zwei Einsätzen der Joint Task Force Sentinel teilgenommen.
Beiträge: 988
Registriert am: 08.10.12
Viele Missionen und Events bei GrpW fordern ein gewisses Geschick bei der Sicherung von Städten, Dörfern oder einzelne Gebäude. Dieser Vorgang wird seit einer Weile mit dem Überbegriff "Urban Operations" benannt, früher auch als CQC, Close Quarter Combat oder CQB, Close Quarter Battle bekannt.
Um ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Situationen zu vermitteln, formuliere ich diesen Beitrag. Es folgen einige theoretische Ansätze und Begrifflichkeiten, die mit Beispielen in Text und Bild erklärt werden. Für Führungskräfte folgen Überlegungen zum Auswählen und Bewerten von Formationen im Stadt- und Häuserkampf und die Infanterie erhält einen Einblick über das Aufstellen und Bewegen im Fireteam.
Theoretische Ansätze:
Soll nun eine Stadt eingenommen werden, entscheidet eine Führungskraft das Vorgehen. Während der tatsächlichen Sicherung wird grundlegend zwischen Innen- und Außenbereich unterschieden.
Innenbereiche sind Zimmer oder Flure in Gebäuden, während zu den Außenbereichen primär Straßen und Plätze gezählt werden.
Der Hauptunterschied dieser beider Arten liegt in den möglich vorherrschenden Ebenen. Innerhalb eines Gebäudes besteht das Gefahrenpotenzial -bis auf einige Ausnahmen- nur aus einer horizontalen Ebene, und zwar dem aktuellen Stockwerk. Was im Stockwerk drüber oder drunter passiert, ist im Augenblick nicht relevant. Erst wenn Treppenhäuser oder sonstige Öffnungen in der Vertikalen auftauchen, muss anders vorgegangen werden.
In einem Straßenzug hingegen, gibt es mehrere Ebenen. Während innerhalb eines Gebäudes Gefahren nur von links, rechts vorne oder hinten kommen können, erweitert sich das Spektrum der Bedrohungen in einer Straße um oben oder unten. Höhergelegene Fenster, Balkone oder Dächer, aber auch Kellerabgänge und Unterführungen werden zu potenziellen Gefährdungspunkten.
Folglich ist urbanes Gelände sehr unübersichtlich und gefährlich. Es wird von jedem Soldaten, äußerste Aufmerksamkeit über einen langen Zeitraum abverlangt. Dabei spielt die persönliche Disziplin eine große Rolle und beeinflusst stark, ob ein Soldat ausreichend lange auf ein offenes Fenster oder entlang einer leeren Gasse zielt, um erst 5 Minuten später, eine auftauchende Gefahr im richtigen Moment auszuschalten, noch bevor sie Schaden zufügen kann.
Langes Verweilen an einen Ort führt oft dazu, dass sich der Feind einschießt, flankiert, seine Truppen sammelt, sich neu formiert, Verstärkung eintrifft oder alles gleichzeitig passiert. Ein Plan, sei er auch nicht umfangreich, muss immer vorhanden sein um Stillstand zu verringern. Stößt beispielhaft ein Fireteam zu schnell in eine Stadt vor und lässt flankierende befreundete Einheiten zurück, sollte in Erwägung gezogen werden, wieder zurückzufallen, damit die Flanken frei von Feinden bleiben. So gibt es keinen Stillstand, bis andere Fireteams aufgeschlossen haben.
Formation in urbanem Terrain:
Ein (4 Mann) Team hat den besten Schutz und kann sehr gut Wirken, wenn es eng beieinander steht und nah an Mauern oder Hauswänden steht oder sich entlang bewegt.
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Squad an einer Mauer.
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Jeder Soldat hat einen Sektor den er sichert. Alle Ziele sind im Blick.
Das Squad an der Mauer verringert durch diese Aufstellung den Gefahrenbereich auf nur noch 180°. Die folgenden Bilder sind beispielhaft mit einem Soldaten zu sehen, während der rote Kreis den Gefahrenbereich darstellt.
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Blick von oben mit Gefahrenbereich von 180°.
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Blick von oben mit erhöhtem Gefahrenbereich.
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Blick von vorne mit Gefahrenbereich von 90°.
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Blick von vorne mit erhöhtem Gefahrenbereich.
Die Idee hinter der Vorwärtsbewegung:
In der Vorwärtsbewegung, überlappen sich die Feuerbereiche eines (4 Mann) Teams und es kann eine 180° Rundumsicherung geschaffen werden.
Es wird davon ausgegangen, dass gegnerische Streitkräfte nicht schnell genug reagieren, wenn der 1. Mann passiert, sodass der 2. Mann, der schon in die Richtung des Feines zielt, nur noch abdrücken muss.
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Blick des 2. Soldaten, der ein Ziel bekämpfen kann, während sich der 1. Soldat nach vorne konzentriert.
Das Team kann um beliebig viele Mitglieder erweitert werden, während die Feuerbereiche immer kleiner werden, da mehr Gewehre an einer Stelle sind.
Fehler in der Formation:
Während des Einsatzes in urbanem Gelände ist die Disziplin und Konzentration eines Soldaten in höchstem Maße gefordert. Einige Spieler werden mit der Zeit unachtsam oder beachten wichtige Grundsätze in so einer Umgebung einfach nicht. Vor allem in stressigen Situationen, vergessen einige Spieler ihr gelerntes Wissen und fangen an, willkürlich umherzulaufen. Dabei geraten sie nicht selten vor dem Gewehr eines anderen Spielers, der gerade eine Bedrohung bekämpft. Friendly Fire oder Blue on Blue ist die Folge. In einem anderen Fall, kann eine Unachtsamkeit zum Tod eines Kameraden führen, in etwa wenn ein Sicherungssektor nicht eingehalten wird und aus dem ein feindlicher Soldat das Feuer eröffnet.
Youtube: Nichteinhaltung des Sicherungssektors in einer Stresssituation.
Es folgen einige Darstellungen zu Fehlverhalten in der Formation:
Fehlertyp 1:
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Ein Spieler ist zu weit von seinem Team weg.
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Der 2. Spieler in der Formation kann seine Flanke nicht decken.
[img]http://i.imgur.com/o5RYove.png[/img] is not a valid Image.
Flanke des ersten Spielers.
Fehlertyp 2:
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Ein Spieler steht nicht an der Mauer.
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Er blockiert den Sicherungssektor einer oder mehrerer Spieler.
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Er exponiert sich mehreren Zielen.
Merksätze:
Je näher ich an einer Wand oder Gebäude bin, desto weniger Richtungen gibt es, aus denen ich angegriffen werden kann.
Je näher ich an einer Wand oder Gebäude bin, desto kleiner ist der Bereich den ich sichern muss.
Je näher ich an einen Kameraden stehe, desto besser kann ich ihn mit meiner Waffe schützen.
Je schneller wir uns fortbewegen, desto langsamer stellt sich der Feind auf unsere Position ein.
Je schneller wir uns fortbewegen, desto langsamer reagiert der Feind auf uns/ desto eher kann ich ihn erschießen bevor er mich erschießt.
Erweiterung 120817
Slicing the Pie
Der Soldat bewegt sich auf eine Öffnung zu, indem er sich an einer Mauer entlang zu ihr bewegt. Dort angekommen, läuft er in einem Halbkreis um die öffnugn herum und ziel dabei in sie hinein. Er geht dabei langsam, Schritt für Schritt weiter und "schneidet den Kuchen". Das heißt, er bewegt sich vorwärts, scannt den neuen Bereich von unten nach oben und bwegt sich dann wieder ein Segment weiter bis er an der anderen Seite der Öffnung angekommen ist. Slicing the Pie wird so genannt, weil der Soladt sich aus dem "Kuchen" immer ein Stück nimmt, es sichert und erst dann das nächste Stück abarbeitet.
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Theoretischer Ablauf beim "slicing the pie".
Oft findet diese Methode bei einzelnen Soldaten Verwendung, die sonst keine weitere Unterstützung oder Kameraden haben. Entweder dient diese Prozedur der schnellen Sicherung bei einer Vorwärtsbewegung durch eine Stadt ohne wirklich durch die Öffnung zu treten, oder sie dient als erster Schritt, um einen Raum oder kleines Gelände zu stürmen. So hat ein Soldat die Möglichkeit, langsam und sicher die größten Gefahren aus der Tiefe eines Raumes zu neutralisieren, bevor er eindringt und nur noch die Ecken zu erledigen hat.
Nachteil dieser Methode ist die vollständige Präsentation des Soldaten in der Öffnung. Er hat keine Dekung und kann aus den Flanken überrascht werden. Wird der Soldat beim Überqueren erkannt, gibt er seine Anwesenheit und seiner Kameraden peis, auch wenn noch kein Feuerkampf statt gefunden hat. Das Risiko für ihn, Kameraden oder etwaige Geiseln steigt stark an.
Erweiterung 090318
Die Wichtigkeit von Formationen
Dieser Abschnitt soll die Vorteile von Formationen darlegen. Auswahlkriterien werden hier jedoch nicht zu finden sein. Aber es soll gezeigt werden, warum in jedem Fall eine Formation, einer „Wolke“ vorgezogen werden sollte.
Wenn nicht anders angegeben, trifft der FTL die Entscheidung, welche Formation eingenommen wird. Er entscheidet, nachdem er den Auftrag, die Umgebung und den Weg zum Ziel betrachtet hat.
Aber warum sind Formationen wichtig und was sind die Nachteile einer Wolkenformation?
Ein Schütze eines Teams weiß zu jeder Zeit:
• wo sich seine Kameraden befinden
• in welche Richtung er sichern muss
Sei es beim Marsch oder in Stellung.
Hat er einmal den Marschbefehl überhört, kann er mit einem Blick, sein Team schneller wiederfinden und es ergänzen.
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Bild: Schnelle und klare Zuordnung der einzelnen Teams
Läuft jeder wie er will, oder wird die Formation nur ungenügend aufrecht erhalten, können die einzelnen Fireteammitglieder ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen.
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Bild: Unklare Zuordnung von Teams
Eine gute Formation ist auch für den Team- und dem Fireteam Leader von Vorteil.
Der FTL, der direkt für sein Fireteam verantwortlich ist, kann:
• eine bessere Kontrolle über die Bewegung seines Teams erlangen
• durch sein ausgeprägtes Situationsbewusstsein (situational awareness) und der Aufstellung des FTs, schneller taktische Entscheidungen treffen
• Verletzte oder Vermisste schneller erfassen
[img]https://i.imgur.com/PSN5qwd.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Blick über die Schulter eines FTLs zeigt gute und übersichtliche Aufstellung
Der TL kann:
• sich eine bessere Übersicht über die Aufstellung seiner FTs machen
• seine FTs besser kontrollieren
• strategische Entscheidungen schneller treffen
• Verletzte oder Vermisste schneller erfassen
[img]https://i.imgur.com/87JdpYK.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Blick über die Schulter eines FTLs zeigt unübersichtliche Aufstellung und unklare Zuordnung
Die Feuerlinie (firing line)
Ein besonderes Augenmerk soll auf die Formation „Feuerlinie“ gelegt werden.
Die Feuerlinie wird eingesetzt, wenn unmittelbar Feindkontakt zu erwarten ist. Sie findet meistens Anwendung, wenn ein Areal angegriffen oder eine Stellung gehalten werden soll.
Die Einhaltung der Formation ist in diesem Fall von höchster Wichtigkeit, denn nur wenn alle Soldaten auf der gleichen Höhe sind, können sie effektiv alle Feinde aus der erwarteten Richtung neutralisieren.
Bei einer Bewegung der Feuerlinie kann es passieren, dass ein Hügel oder sonstiges Hindernis überwunden werden muss, bevor ein Angriff stattfindet. Dies muss von jedem Mitglied des FTs beachtet werden.
Folgende problematische Situationen können auftreten:
Einer oder mehrere Soldaten bleiben zurück
• Gegner hat weniger Ziele, die schneller und genauer neutralisiert werden können
• Die Feuerkraft des Teams wird durch die fehlenden Soldaten verringert
• Der Feuerbereich der fehlenden Soldaten ist nicht unter Kontrolle
• Die hinteren Soldaten haben in ihrem Feuerbereich, befreundete Einheiten unmittelbar vor ihnen
• Die hinteren Soldaten nehmen unter Umständen Befehle vom TL nicht wahr
• Die vorderen Soldaten nehmen unter Umständen die Lücke zu ihrer Seite als freien Bewegungsraum an. Sie bewegen sich somit vor einen hinteren Soldaten, der die Formation nicht gehalten hat
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Bild: Zurückgebliebener Soldat
Ein oder mehrere Soldaten sind zu weit vorne
• Die vorderen Soldaten sind alleine und somit das erste Ziel für alle Gegner
• Die Feuerkraft des Teams besteht nur aus den vorderen Soldaten und ist somit verringert
• Die vorderen Soldaten stehen in den Feuerbereichen der hinteren Soldaten und behindern diese
• Die vorderen Soldaten nehmen unter Umständen Befehle vom TL nicht wahr
• Die vorderen Soldaten können unerwartet ihre Bewegungsrichtung ändern und kreuzen die Feuerbereiche der anderen
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Bild: Soldat zu weit vorne
Merksätze zu Formationen:
Bin ich Führung, gebe ich immer eine Formation vor. Das hilft mir und meinen Leuten bei der Koordination und Übersicht.
Bin ich Soldat, halte ich immer die Formation ein. Das stärkt die Einheit im Kampf und in der Verteidigung.
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Disclaimer:
Diese Dokumentation unterliegt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozesses und ist nicht vollständig. Ausnahmen werden nicht behandelt. Dieses Vorgehen ist eine Empfehlung und keine Pflicht und behandelt das Thema in einer vereinfachten Form. Die letztendliche Ausführung unterliegt den jeweiligen Führungskräften.
Um ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Situationen zu vermitteln, formuliere ich diesen Beitrag. Es folgen einige theoretische Ansätze und Begrifflichkeiten, die mit Beispielen in Text und Bild erklärt werden. Für Führungskräfte folgen Überlegungen zum Auswählen und Bewerten von Formationen im Stadt- und Häuserkampf und die Infanterie erhält einen Einblick über das Aufstellen und Bewegen im Fireteam.
Theoretische Ansätze:
Soll nun eine Stadt eingenommen werden, entscheidet eine Führungskraft das Vorgehen. Während der tatsächlichen Sicherung wird grundlegend zwischen Innen- und Außenbereich unterschieden.
Innenbereiche sind Zimmer oder Flure in Gebäuden, während zu den Außenbereichen primär Straßen und Plätze gezählt werden.
Der Hauptunterschied dieser beider Arten liegt in den möglich vorherrschenden Ebenen. Innerhalb eines Gebäudes besteht das Gefahrenpotenzial -bis auf einige Ausnahmen- nur aus einer horizontalen Ebene, und zwar dem aktuellen Stockwerk. Was im Stockwerk drüber oder drunter passiert, ist im Augenblick nicht relevant. Erst wenn Treppenhäuser oder sonstige Öffnungen in der Vertikalen auftauchen, muss anders vorgegangen werden.
In einem Straßenzug hingegen, gibt es mehrere Ebenen. Während innerhalb eines Gebäudes Gefahren nur von links, rechts vorne oder hinten kommen können, erweitert sich das Spektrum der Bedrohungen in einer Straße um oben oder unten. Höhergelegene Fenster, Balkone oder Dächer, aber auch Kellerabgänge und Unterführungen werden zu potenziellen Gefährdungspunkten.
Folglich ist urbanes Gelände sehr unübersichtlich und gefährlich. Es wird von jedem Soldaten, äußerste Aufmerksamkeit über einen langen Zeitraum abverlangt. Dabei spielt die persönliche Disziplin eine große Rolle und beeinflusst stark, ob ein Soldat ausreichend lange auf ein offenes Fenster oder entlang einer leeren Gasse zielt, um erst 5 Minuten später, eine auftauchende Gefahr im richtigen Moment auszuschalten, noch bevor sie Schaden zufügen kann.
Langes Verweilen an einen Ort führt oft dazu, dass sich der Feind einschießt, flankiert, seine Truppen sammelt, sich neu formiert, Verstärkung eintrifft oder alles gleichzeitig passiert. Ein Plan, sei er auch nicht umfangreich, muss immer vorhanden sein um Stillstand zu verringern. Stößt beispielhaft ein Fireteam zu schnell in eine Stadt vor und lässt flankierende befreundete Einheiten zurück, sollte in Erwägung gezogen werden, wieder zurückzufallen, damit die Flanken frei von Feinden bleiben. So gibt es keinen Stillstand, bis andere Fireteams aufgeschlossen haben.
Formation in urbanem Terrain:
Ein (4 Mann) Team hat den besten Schutz und kann sehr gut Wirken, wenn es eng beieinander steht und nah an Mauern oder Hauswänden steht oder sich entlang bewegt.
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Squad an einer Mauer.
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Jeder Soldat hat einen Sektor den er sichert. Alle Ziele sind im Blick.
Das Squad an der Mauer verringert durch diese Aufstellung den Gefahrenbereich auf nur noch 180°. Die folgenden Bilder sind beispielhaft mit einem Soldaten zu sehen, während der rote Kreis den Gefahrenbereich darstellt.
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Blick von oben mit Gefahrenbereich von 180°.
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Blick von oben mit erhöhtem Gefahrenbereich.
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Blick von vorne mit Gefahrenbereich von 90°.
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Blick von vorne mit erhöhtem Gefahrenbereich.
Die Idee hinter der Vorwärtsbewegung:
In der Vorwärtsbewegung, überlappen sich die Feuerbereiche eines (4 Mann) Teams und es kann eine 180° Rundumsicherung geschaffen werden.
Es wird davon ausgegangen, dass gegnerische Streitkräfte nicht schnell genug reagieren, wenn der 1. Mann passiert, sodass der 2. Mann, der schon in die Richtung des Feines zielt, nur noch abdrücken muss.
[img]http://i.imgur.com/oZJTjkm.png[/img] is not a valid Image.
Blick des 2. Soldaten, der ein Ziel bekämpfen kann, während sich der 1. Soldat nach vorne konzentriert.
Das Team kann um beliebig viele Mitglieder erweitert werden, während die Feuerbereiche immer kleiner werden, da mehr Gewehre an einer Stelle sind.
Fehler in der Formation:
Während des Einsatzes in urbanem Gelände ist die Disziplin und Konzentration eines Soldaten in höchstem Maße gefordert. Einige Spieler werden mit der Zeit unachtsam oder beachten wichtige Grundsätze in so einer Umgebung einfach nicht. Vor allem in stressigen Situationen, vergessen einige Spieler ihr gelerntes Wissen und fangen an, willkürlich umherzulaufen. Dabei geraten sie nicht selten vor dem Gewehr eines anderen Spielers, der gerade eine Bedrohung bekämpft. Friendly Fire oder Blue on Blue ist die Folge. In einem anderen Fall, kann eine Unachtsamkeit zum Tod eines Kameraden führen, in etwa wenn ein Sicherungssektor nicht eingehalten wird und aus dem ein feindlicher Soldat das Feuer eröffnet.
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YouTube Video
Youtube: Nichteinhaltung des Sicherungssektors in einer Stresssituation.
Es folgen einige Darstellungen zu Fehlverhalten in der Formation:
Fehlertyp 1:
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Ein Spieler ist zu weit von seinem Team weg.
[img]http://i.imgur.com/mIOhY4A.png[/img] is not a valid Image.
Der 2. Spieler in der Formation kann seine Flanke nicht decken.
[img]http://i.imgur.com/o5RYove.png[/img] is not a valid Image.
Flanke des ersten Spielers.
Fehlertyp 2:
[img]http://i.imgur.com/B9A0cBz.jpg[/img] is not a valid Image.
Ein Spieler steht nicht an der Mauer.
[img]http://i.imgur.com/OYck6BH.png[/img] is not a valid Image.
Er blockiert den Sicherungssektor einer oder mehrerer Spieler.
[img]http://i.imgur.com/oDSiF8K.png[/img] is not a valid Image.
Er exponiert sich mehreren Zielen.
Merksätze:
Je näher ich an einer Wand oder Gebäude bin, desto weniger Richtungen gibt es, aus denen ich angegriffen werden kann.
Je näher ich an einer Wand oder Gebäude bin, desto kleiner ist der Bereich den ich sichern muss.
Je näher ich an einen Kameraden stehe, desto besser kann ich ihn mit meiner Waffe schützen.
Je schneller wir uns fortbewegen, desto langsamer stellt sich der Feind auf unsere Position ein.
Je schneller wir uns fortbewegen, desto langsamer reagiert der Feind auf uns/ desto eher kann ich ihn erschießen bevor er mich erschießt.
Erweiterung 120817
Slicing the Pie
Der Soldat bewegt sich auf eine Öffnung zu, indem er sich an einer Mauer entlang zu ihr bewegt. Dort angekommen, läuft er in einem Halbkreis um die öffnugn herum und ziel dabei in sie hinein. Er geht dabei langsam, Schritt für Schritt weiter und "schneidet den Kuchen". Das heißt, er bewegt sich vorwärts, scannt den neuen Bereich von unten nach oben und bwegt sich dann wieder ein Segment weiter bis er an der anderen Seite der Öffnung angekommen ist. Slicing the Pie wird so genannt, weil der Soladt sich aus dem "Kuchen" immer ein Stück nimmt, es sichert und erst dann das nächste Stück abarbeitet.
[img]http://i.imgur.com/uOliNvC.gif[/img] is not a valid Image.
Theoretischer Ablauf beim "slicing the pie".
Oft findet diese Methode bei einzelnen Soldaten Verwendung, die sonst keine weitere Unterstützung oder Kameraden haben. Entweder dient diese Prozedur der schnellen Sicherung bei einer Vorwärtsbewegung durch eine Stadt ohne wirklich durch die Öffnung zu treten, oder sie dient als erster Schritt, um einen Raum oder kleines Gelände zu stürmen. So hat ein Soldat die Möglichkeit, langsam und sicher die größten Gefahren aus der Tiefe eines Raumes zu neutralisieren, bevor er eindringt und nur noch die Ecken zu erledigen hat.
Nachteil dieser Methode ist die vollständige Präsentation des Soldaten in der Öffnung. Er hat keine Dekung und kann aus den Flanken überrascht werden. Wird der Soldat beim Überqueren erkannt, gibt er seine Anwesenheit und seiner Kameraden peis, auch wenn noch kein Feuerkampf statt gefunden hat. Das Risiko für ihn, Kameraden oder etwaige Geiseln steigt stark an.
Erweiterung 090318
Die Wichtigkeit von Formationen
Dieser Abschnitt soll die Vorteile von Formationen darlegen. Auswahlkriterien werden hier jedoch nicht zu finden sein. Aber es soll gezeigt werden, warum in jedem Fall eine Formation, einer „Wolke“ vorgezogen werden sollte.
Wenn nicht anders angegeben, trifft der FTL die Entscheidung, welche Formation eingenommen wird. Er entscheidet, nachdem er den Auftrag, die Umgebung und den Weg zum Ziel betrachtet hat.
Aber warum sind Formationen wichtig und was sind die Nachteile einer Wolkenformation?
Ein Schütze eines Teams weiß zu jeder Zeit:
• wo sich seine Kameraden befinden
• in welche Richtung er sichern muss
Sei es beim Marsch oder in Stellung.
Hat er einmal den Marschbefehl überhört, kann er mit einem Blick, sein Team schneller wiederfinden und es ergänzen.
[img]https://i.imgur.com/FJMHTg2.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Schnelle und klare Zuordnung der einzelnen Teams
Läuft jeder wie er will, oder wird die Formation nur ungenügend aufrecht erhalten, können die einzelnen Fireteammitglieder ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen.
[img]https://i.imgur.com/ZumkU0s.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Unklare Zuordnung von Teams
Eine gute Formation ist auch für den Team- und dem Fireteam Leader von Vorteil.
Der FTL, der direkt für sein Fireteam verantwortlich ist, kann:
• eine bessere Kontrolle über die Bewegung seines Teams erlangen
• durch sein ausgeprägtes Situationsbewusstsein (situational awareness) und der Aufstellung des FTs, schneller taktische Entscheidungen treffen
• Verletzte oder Vermisste schneller erfassen
[img]https://i.imgur.com/PSN5qwd.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Blick über die Schulter eines FTLs zeigt gute und übersichtliche Aufstellung
Der TL kann:
• sich eine bessere Übersicht über die Aufstellung seiner FTs machen
• seine FTs besser kontrollieren
• strategische Entscheidungen schneller treffen
• Verletzte oder Vermisste schneller erfassen
[img]https://i.imgur.com/87JdpYK.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Blick über die Schulter eines FTLs zeigt unübersichtliche Aufstellung und unklare Zuordnung
Die Feuerlinie (firing line)
Ein besonderes Augenmerk soll auf die Formation „Feuerlinie“ gelegt werden.
Die Feuerlinie wird eingesetzt, wenn unmittelbar Feindkontakt zu erwarten ist. Sie findet meistens Anwendung, wenn ein Areal angegriffen oder eine Stellung gehalten werden soll.
Die Einhaltung der Formation ist in diesem Fall von höchster Wichtigkeit, denn nur wenn alle Soldaten auf der gleichen Höhe sind, können sie effektiv alle Feinde aus der erwarteten Richtung neutralisieren.
Bei einer Bewegung der Feuerlinie kann es passieren, dass ein Hügel oder sonstiges Hindernis überwunden werden muss, bevor ein Angriff stattfindet. Dies muss von jedem Mitglied des FTs beachtet werden.
Folgende problematische Situationen können auftreten:
Einer oder mehrere Soldaten bleiben zurück
• Gegner hat weniger Ziele, die schneller und genauer neutralisiert werden können
• Die Feuerkraft des Teams wird durch die fehlenden Soldaten verringert
• Der Feuerbereich der fehlenden Soldaten ist nicht unter Kontrolle
• Die hinteren Soldaten haben in ihrem Feuerbereich, befreundete Einheiten unmittelbar vor ihnen
• Die hinteren Soldaten nehmen unter Umständen Befehle vom TL nicht wahr
• Die vorderen Soldaten nehmen unter Umständen die Lücke zu ihrer Seite als freien Bewegungsraum an. Sie bewegen sich somit vor einen hinteren Soldaten, der die Formation nicht gehalten hat
[img]https://i.imgur.com/0GNM2Wp.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Zurückgebliebener Soldat
Ein oder mehrere Soldaten sind zu weit vorne
• Die vorderen Soldaten sind alleine und somit das erste Ziel für alle Gegner
• Die Feuerkraft des Teams besteht nur aus den vorderen Soldaten und ist somit verringert
• Die vorderen Soldaten stehen in den Feuerbereichen der hinteren Soldaten und behindern diese
• Die vorderen Soldaten nehmen unter Umständen Befehle vom TL nicht wahr
• Die vorderen Soldaten können unerwartet ihre Bewegungsrichtung ändern und kreuzen die Feuerbereiche der anderen
[img]https://i.imgur.com/r71xk5n.jpg[/img] is not a valid Image.
Bild: Soldat zu weit vorne
Merksätze zu Formationen:
Bin ich Führung, gebe ich immer eine Formation vor. Das hilft mir und meinen Leuten bei der Koordination und Übersicht.
Bin ich Soldat, halte ich immer die Formation ein. Das stärkt die Einheit im Kampf und in der Verteidigung.
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Disclaimer:
Diese Dokumentation unterliegt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozesses und ist nicht vollständig. Ausnahmen werden nicht behandelt. Dieses Vorgehen ist eine Empfehlung und keine Pflicht und behandelt das Thema in einer vereinfachten Form. Die letztendliche Ausführung unterliegt den jeweiligen Führungskräften.
Bearbeitet von AlphaMike am 09.03.2018 um 02:47
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