Beide hier bildlich dargestellten Ansätze haben in spezifischen Situationen ihre Berechtigung.
Der Ansatz von Alpha Mike zielt eben auf hohe Geschwindigkeit und soll dadurch eine geringere Gefährdung produzieren. Er ist m.E. in Situationen mit geringer Feindpräsenz, mit hohem Anteil an Zivilbevölkerung geeignet, insbesondere zur Annäherung an ein Missionsziel. Die Wirkung ist dabei nicht, dass ganze Gebiete von Feindpräsenz befreit werden, sondern dass im Zweifelsfall durchstoßen wird.
Der hier vor allem von rufix propagierte Ansatz ist deutlich langsamer, zieht dadurch auch mehr Aufmerksamkeit von Feinden auf sich. Dafür werden Gebiete aber deutlich besser gesichert. Dieses Verfahren ist m.E. deutlich besser geeignet in Gebieten mit stärkerer Feindpräsenz.
Was mir bei beiden Ansätzen fehlt, ist der Rollentausch innerhalb der Teams, so ist es im Orts- und Häuserkampf unsinnig, wenn immer die selbe Person vorgeht. An Einmündungen von Straßen, Hofeingängen etc. kann es sinnvoll sein, dass die erste Person in der Formation stehen bleibt und überwacht während der Rest die Gefahrstelle passiert und sich dann flüssig wieder anschließt.
Die Kunst im OHK ist immer wieder die Kommunikation, wenn die Leute nicht miteinander reden, wird es nichts.
Ist das zu durchquerende Gebiet stark besetzt mit befestigten Gebäuden, MG-Stellungen etc. dann sind beide Ansätze nicht mehr tauglich, da eine Bewegung auf offener Straße unmöglich wird und es ohne die Unterstützung von schweren Waffen eigentlich auch nicht mehr voran geht.
Die Kunst der Führung ist es aus der gegebenen Situation und den gegebenen Mitteln etwas zu machen, da ist die Kenntnis und das Verstehen verschiedener taktischer Ansätze wichtig, um dann beim Wechsel der Situation sich anpassen zu können.
Schematisches Denken führt in die eigene Vernichtung.
Danke für die obigen Beiträge!
"Militärische Intelligenz ist ein Widerspruch in sich."
Groucho Marx