23.11.2023 um 00:17
Antagon
Schreibtisch-Rambo
An 300 Events bei Gruppe W teilgenommen
Beiträge: 1856
Registriert am: 07.03.15
[img]https://cdn.discordapp.com/attachments/840628664092590121/1177024368614842409/A4NPjPu.png[/img] is not a valid Image.
Gefährten der Wälder
Hintergrund
Gefährten der Wälder
Hintergrund
Livonia, erst in den 1920-er Jahren als eigener Staat gegründet, konnte seine Unabhängigkeit nicht lange aufrecht erhalten. Eingeklemmt zwischen der Republik Polen, den anderen baltischen Republiken und der UdSSR, sah es sich aggressiven Handlungen v.a. der beiden großen Nachbarstaaten ausgesetzt. Aber auch aus der Weimarer Republik wurden begehrlicher Blicke militaristischer Kreise, insbesondere sogenannter Baltikumer auf dieses kleine Land geworfen.
Mit dem Beginn des 2. Weltkriegs fiel es gemäß Zusatzprotokoll des Deutsch-Sowjetischen-Nichtangriffsvertrags an die UdSSR, wurde im Zuge des Angriffs auf die Sowjetunion vor der Wehrmacht besetzt um anschließend mit dem Sieg der Roten Armee für mehr als 40 Jahre im sowjetischen Machtbereich zu verbleiben.
Die Zeiten der Besetzungen durch das Deutsche Reich, bzw. später durch die UdSSR blieben nicht ohne tiefgreifende Wirkungen auf die livonische Bevölkerung.
Im Vergleich zum Gebiet der polnischen Republik wurde das Gebiet Livonias von den deutschen Nationalsozialisten privilegiert behandelt, da dort eine von ihren Ideologen angeblich arische Bevölkerung verortet wurde. Teile der Bevölkerung unterstützten offen die Besatzungskräfte, so machten die von Victor Oracz organisierten Milizen gezielt Jagd auf Juden und ermordeten Tausende auf dem Gebiet Livonias, später auch auf belarussischen Gebiet. Livonia stellte gemessen am Bevölkerungsanteil das größte Kontingent der SS.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet als Livonische Autonome Sowjetrepublik der Weißrussischen Republik der UdSSR zugeordnet. Die ehemaligen Eliten des Landes wurden ihres Einflusses und ihres Grundbesitzes beraubt, ehemalige Kollaborateure mit langen Lagerstrafen teilweise auch mit dem Tode bestraft. Viele Livonier/-innen verließen das Land Richtung Westen. Die relativ geringen Zerstörungen und die schon vor dem Weltkrieg gute Infrastruktur ermöglichten in Livonia einen im Vergleich zu vielen anderen Republiken schnellen Start der Industrie und einen erstaunlichen Wohlstand, besonders im Vergleich zu vielen Teilen Weißrusslands. Während sich in den beiden Großstädten des Landes langsam eine kleine kulturell aufgeschlossene politische Opposition bildete, überbot die Landbevölkerung in ihrem Konservatismus selbst den Durchschnitt der Landbevölkerung der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Aufmerksame Beobachter/-innen nannten es die zwei Geschwindigkeiten Livonias, während sich die Bevölkerung in den Städten nach dem 21. Jahrhundert sehne, sehne sich die Landbevölkerung nach dem 19. Jahrhundert.
Im Rahmen der singenden Revolution erlangte Livonia nach mehr als 50 Jahren seine Unabhängigkeit wieder. Die 1990-er Jahre waren von einer großen Ungleichzeitigkeit der Entwicklung geprägt. Während in den zwei Ballungsräumen innerhalb weniger Jahre nach Zusammenbruch der Sowjetunion massiv steigende Wirtschaftsleistung verzeichnet werden konnte, waren die Zeichen des wirtschaftlichen Fortschritts in den ländlichen Gebieten eher rar gesät. Viele der dort bestimmenden kleinen Produktions- und Handwerksbetriebe waren der Konkurrenz nicht gewachsen, gleichzeitig wurden auch vielen der direkt in der Landwirtschaft Beschäftigten ihre Lebensgrundlage entzogen, als den Familien der ehemaligen Großgrundbesitzer ihr Eigentum zurück gegeben wurde. Die schon zu Sowjetzeiten bestehende tiefe Spaltung zwischen Stadt und Land wurde dadurch vertieft. In den Städten zog innerhalb kurzer Zeit ein Lebensstil ein, der sich nur noch um Nuancen vom Leben in den Zentren großer Städte Westeuropas unterschied. Auf dem Land hingegen blieb die in Livonia besonders konservative lutherische Kirche bestimmend für das Weltbild der Bevölkerung. Politisch wurden diese Jahre vor allem von zwei sozialdemokratisch orientierten Parteien in Nachfolge der ehemaligen Kommunistischen Partei und der Konservativen Partei bestimmt. Die sich abwechselnden Regierungen, galten in den Städten als korrupt, aber einigermaßen kompetent, auf dem Lande wurden sie zunehmend verhasst.
Im Jahre 2003 wurde die Partei Bürgerbündnis für Gerechtigkeit (OSS) gegründet, anfangs wegen des hemdsärmeligen Auftretens ihrer beiden Führer Kęstus und Algird Rudau belächelt, konnte sie vor allem bei der Landbevölkerung mit ihrem ausgeprägten kulturellen und gesellschaftlichen Konservatismus punkten. Als in Folge der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 die Wirtschaft Livonias hart getroffen wurde, sogar von Staatsbankrott die Rede war konnte sie sich bei den Wahlen im Oktober 2009 als stärkste Kraft im Parlament etablieren, war gleichwohl auf eine Koalition mit kleineren Parteien angewiesen.
Die „Koalition der Wiedergeburt“, säuberte in geordneten rechtsstaatlichen Bahnen, mit Verweis auf die tatsächlich auch vorhandene Korruption, innerhalb der nächsten Jahre die staatlichen Institutionen von Angehörigen, der in den 1990-er Jahren dominierenden Parteien. Der in den 2010-er Jahren einsetzende Aufschwung, befestigte das Ansehen der OSS und verhalf ihr 2013 zu einem überwältigenden Sieg bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. Die „Koalition der Wiedergeburt“ verfügte fortan über eine Mehrheit, die es ihr ermöglichte die Verfassung zu ändern. Einer der ersten Eingriffe war die faktische Abschaffung des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch und Änderungen der Modalitäten der Ernennung der Richter/-innen der obersten Gerichte. Ebenso wurde der öffentliche Rundfunk zunehmend unter Kontrolle regierungsnaher Personen gebracht. Die „Wiedergeburt der großen livonischen Zivilisation“ wurde von weiteren bevölkerungspolitischen Maßnahmen begleitet, die auf sehr geteiltes Echo in der Gesellschaft stießen. So wurden Ehepaare mit mehr als 2 Kindern mit einer progressiven Förderung für jedes weitere Kind bedacht, gleichzeitig die Zahl der Kindergartenplätze immer weiter herunter gesetzt. Die „Werbung für unnatürlichen Lebenswandel“ wurde verboten, getroffen werden sollten damit die Organisationen queerer Menschen. Die Wehrpflicht wurde auf drei Jahre verlängert, gleichzeitig Frauen aus den Streitkräften weitgehend verdrängt, unverheiratete Frauen zu einem einjährigen Dienst in sozialen Einrichtungen verpflichtet.
2022 – Die russländische Föderation überfällt die Ukraine, Befürchtungen werden laut, dass die RF den Krieg auf auch andere Staaten ausweiten könnte und dass ihr enger Verbündeter die Republik Belarus in die Kämpfe eingreifen würde.
2023 – Die Sprecher anderer Sprachen, insbesondere der belarussischen, werden aus sämtlichen Sicherheitsorganen entfernt. Gleichzeitig massive Steigerung der Rüstungsausgaben.
2024 – „Paket zur Stärkung der Verteidigungsbereitschaft“, unspezifisch wird jede Handlung die die Ehre der Streitkräfte beschmutzt oder Stärke der Armee untergräbt unter schwere Strafandrohung gestellt.
2025 – Die livonische Regierung verkündet eine Teilmobilmachung, mit der Begründung, dass Weißrussland anstrebe, sich das Gebiet Livonias einzuverleiben. Erstmals seit 10 Jahren gibt es wieder Proteste auf den Straßen der großen Städte, diese werden schnell und brutal niedergeschlagen. Eine Fluchtwelle setzt ein, insbesondere junge Männer versuchen außer Landes zu kommen, Livonia schließt die Grenzen.
2026 – Es kommt immer häufiger zu kleineren Zusammenstößen an der livonisch-belarussischen Grenze. UNO, NATO und EU warnen beide Seiten vor einer Eskalation. Mobilmachung in Livonia, ein kleiner Teil der Bevölkerung versucht sich dieser in Verstecken zu entziehen. Es entstehen erste bewaffnete Gruppen...
Bearbeitet von Antagon am 01.03.2024 um 00:44
"Militärische Intelligenz ist ein Widerspruch in sich."
Groucho Marx
Groucho Marx