07.12.2024 um 20:44
Mirkuh
Der große, böse Wolf
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"Wünsch Dir was"
Hintergrund
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Hintergrund
Am 09. August 2020 gewann Aliaksandr Lukaschenka zum sechsten Mal in Folge die Präsidentschaftswahl in Belarus. Doch der Große Wahlerfolg hatte einen Fehler. Vier der aussichtsreichsten Oppositionskandidaten wurden nicht zur Wahl zugelassen, zwei von ihnen verhaftet.
Der überwiegende Teil der Weltöffentlichkeit nahm gleich weiten Teilen der Bevölkerung dies als Farce, als Scheinwahl wahr, zusammen mit den schon vorhandenen Krisen, weitete sich das Geschehen zu einer Staatskrise aus. Es kam zu Massenprotesten und Streiks selbst unter den Belegschaften großer Staatsbetriebe. Auf dem Höhepunkt der Protestwelle beteiligten sich bis zu 200.000 Menschen allein in der der Hauptstadt Minsk an den Demonstrationen.
Die staatlichen Repressionsorgane schlugen unbarmherzig zu und zerschlugen mit großer Brutalität die Bewegung unter der weiß-rot-weißen Fahne innerhalb von drei Monaten. Mindestens 8 Menschen verloren im Zusammenhang von Protesten und Streiks ihr Leben, es gab hunderte Berichte von Folter in den Haftanstalten, darunter viele Fälle sexualisierter Gewalt.
Die belarusische Staatspropaganda verbreitete, die Massenproteste seien vom Westen gesteuert und beschönigte die repressive Vorgehensweise der staatlichen Stellen.
Diese Sichtweise auf die Geschehnisse wurde offiziell von Russland geteilt, einem der letzten Verbündeten des Regimes. Diese Unterstützung kommt jedoch nicht ohne Kosten, so wird einerseits eine Annäherung der politischen und sozialen Systeme beider Staaten betrieben, andererseits nutzten die russländischen Streitkräfte das Territorium von Belarus um im Februar 2022 eine offene Invasion im gemeinsamen Nachbarland Ukraine zu beginnen.
Der Widerstand gegen das gesellschaftliche System in Belarus scheint inzwischen erloschen zu sein...
2025 in den beiden im Westen gelegenen Woblasts Brest und Grodna beginnt ein paramilitärischer Aufstand gegen die Regierung in Minsk. Laut Proklamationen der Aufständischen ist das Ziel aber nicht die Absetzung Lukaschenkas oder freie Wahlen in Belarus, sondern die Abspaltung mehrerer Rajons und deren Angliederung an die Republik Polen und somit eine erneute Revision der Grenzen von 1944. Da die Regierung Belarus ein russländisches Eingreifen befürchtet, greift sie mit Hilfe von im Land befindlichen ehemaligen Wagner Söldnern schnell und effektiv zu. Nach wenigen Wochen leichter Gefechte meldet die Regierung unter Lukaschenka das Ende des Aufstands, westliche Dienste melden, dass der Aufstand zusammengebrochen ist. Um diesen Erfolg zu sichern verbleiben Kontingente von ehemaligen Wagner-Söldnern und von ihnen trainierte regimetreue Einheiten vor Ort.
Ein Problem bleibt, die Aufständischen halten Positionen in der Nähe der polnischen Grenze, um eine unerwünschte Eskalation zwischen Belarus und dem NATO-Mitglied Polen zu vermeiden, gehen die belarusischen Einheiten sehr langsam und vorsichtig vor. Polen seinerseits hat ebenso Kräfte mobilisiert um die eigene Grenzen abzusichern und lässt verlautbaren, dass sie nicht Partei in diesem inneren Konflikt sei und lediglich verhindern wolle, dass die Kämpfe sich auf polnisches Gebiet verlagern.
Da die Situation immer angespannter wird, beginnen vielen Staaten, ihre Bürger zur Ausreise aufzufordern oder Evakuierungen durchzuführen. Aus Angst die Regierungstruppen würden deutlich härter vorgehen sobald keine ausländischen Staatsbürger mehr in der Region sind, beginnen einige aufständische Zellen Ausländer festzuhalten.
Bearbeitet von Mirkuh am 21.12.2024 um 16:36